Alles nur Spielkram?

Die Play4Agile ist eine ernsthafte Konferenz für agiles Spielen.

Geschrieben von Andreas Schliep am 04.03.2019
Themenwand vom Open Space

Einer Konferenz mit dem Namen "Play4Agile" hängt schon das Stigma des "Spielkrams", der fröhlichen sinnfreien Freizeitbeschäftigung an. Zudem diese Konferenz auch noch am Wochenende stattfindet! Was macht also ein ernsthafter an agilen Techniken interessierter Profi auf diesem Spielplatz? Erstaunlich viel.

Die Play4Agile bietet ein breites Spielfeld an verschiedenen Formaten und Herangehensweisen. Die wichtigsten Themenfelder aus meiner Sicht sind dabei die folgenden:

Aus Spielen lernen - Agile Games

Agile Spiele können speziell für agile Teams konzipierte Spiele sein, Ice-Breaker, Gruppenaktivitäten oder modifizierte Versionen von Standardspielen. Das Spiel kann dabei für sich stehen oder durch eine besondere Vor- und Nachbereitung besonders eingerahmt werden. Beispiele aus dieser Kategorie sind die gute alte Ballpunktfabrik, aber auch angepasste Versionen von Karten- oder Brettspielen passen hierzu. Oftmals wird ein kollaboratives Spiel verwendet, oder die Spielmechanik so angepasst, dass sie kollaborativ funktioniert.

Lernen durch Spielen - Simulationen

Simulationen ermöglichen das tiefe Eintauchen in verschiedene Konzepte und Aspekte eines Themas. Der Fokus auf der Play4Agile liegt dabei auf Simulationen für agile Produktentwicklung - Birdie Birdie -, Sprints, Problemlösungen und dergleichen.

Spielerisches Arbeiten - Gamification

Arbeit sollte Freude bereiten. Ein Faktor zur Förderung der Freude ist die Gamification gewisser Aspekte der Arbeit. Planning Poker ist zum Beispiel eine Gamification für Konversationen über Design und Aufwand.

Gedankenspiele - Konzepte und Experimente

Die Play4Agile wäre nicht was sie ist ohne die ganzen Konversationen, Gedankenexperimente, Perspektiv-Wechsel, Streitgespräche, Dialoge und ungewöhnlichen Sessions. Mit den Mitteln der Clear Communication auf neue Lösungsansätze für Inklusion kommen? Oder gar darüber reden, wo für jeden der Spaß aufhört? Die Play4Agile bietet einen breiten Themenrahmen.

Spielvolle Musik

Gemeinsames Krach machen am Abend oder die Exploration der Parallelen von musikalischer Improvisation und Moderation; die Play4Agile bietet auch dafür ein Forum. Wenn dann eine besondere Harmonie entsteht, und die spezielle Energie beim gemeinsamen Singen und Musizieren freigesetzt wird, dann erlebe ich meine spezielle Kraftquelle.

Spielgrund - Das Setup und mehr

Effektive Zusammenarbeit braucht fördernde Strukturen. Das Setup -- sowohl die Lage als auch die Organisation -- spielt einen entscheiden Teil beim Erfolg der Play4Agile. Die Umgebung lädt zum Spaziergang ein, die Verpflegung ist fantastisch und die Organisation geht so weit wie möglich aus dem Weg.

Inzwischen gehört die Play4Agile zu einer meiner Lieblingskonferenzen. Weil ich mich immer ernsthafter mit dem Thema Spielen befasse, kann ich dort Wert einbringen und herausziehen.

Auch deswegen unterstützen wir die Play4Agile seit vielen Jahren als Sponsoren und Teilnehmende.

 

Andreas Schliep

Andreas „Andy“ Schliep

Andy ist einer der ersten deutschsprachigen Scrum-Trainer und ein Gründungsmitglied von DasScrumTeam. Nach seinem Studium an der Hochschule Bremerhaven begann Andreas seine Karriere zunächst als Softwareentwickler, später dann als Projektleiter, Teamleiter und schließlich als Bereichsleiter. Zu Scrum fand Andreas zwischen 2003 und 2004 durch seine damaligen Kollegen bei WEB.DE. Nach der Implementierung von Scrum bei WEB.DE wechselte Andreas im Jahr 2006 zu SPRiNT iT und entschied sich 2008, als Coach und Trainer selbstständig zu machen. Heute fokussiert er sich neben der Einführung von Scrum vor allem auf agile Führungskompetenzen und die nachhaltige Transformation von Organisationen. Als Co-Autor hat Andy an der Erstellung der Lernziele der Scrum Alliance für Scrum Master, Product Owner und Entwickler mitgewirkt.

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