RACI-Matrix und ihre agile Alternative

Leider führt ein RACI höchstwahrscheinlich zu einer Kultur der Schuldzuweisung. Sie wird oft verwendet, um zu beweisen, dass jemand seine Arbeit nicht richtig gemacht hat. Außerdem ist eine RACI-Matrix sofort veraltet, weil sich die Ziele und der Prozess ständig ändern. Wenn Mitarbeiter also im besten Interesse handeln, verstoßen sie häufig gegen das, was in der RACI-Matrix festgelegt ist. Die sich daraus ergebende Kultur hält die Mitarbeiter davon ab, die grundlegenden Probleme offen zu diskutieren, daraus zu lernen und das Arbeitssystem sofort zu verbessern, um zukünftige Fehlfunktionen zu verhindern.

Als Alternative zu einer RACI-Matrix empfehle ich die Festlegung gemeinsamer Ziele für alle Mitarbeiter und ein System, bei dem die Mitarbeiter die Arbeit entsprechend der jeweiligen Situation erledigen. Dies schafft ein echtes Verantwortungsgefühl, da die Mitarbeiter die Entscheidungen zum Handeln selbst treffen und die Ergebnisse ihres Handelns erleben.

Das Agile Framework Scrum hat dieses Prinzip tief verankert und bietet daher eine Alternative zu einer RACI-Matrix. Es definiert einen minimalen Satz von Verpflichtungen, um eine Orientierung zu bieten. Auf der anderen Seite lässt es genügend Raum, um Selbstmanagement zu ermöglichen. Außerdem wird ein Mechanismus geschaffen, der dafür sorgt, dass Fehlfunktionen und Fehlverhalten frühzeitig transparent werden, respektvoll angesprochen werden und die Mitarbeiter sich kontinuierlich anpassen können.

Innerhalb des Scrum-Rahmens ist die Delegation von Entscheidungen und das Nehmen von Verantwortung ein fließender und dynamischer Prozess. Also genau das Gegenteil zu der Vorstellung mittels einer RACI Matrix dies einmalig und für immer festzulegen. Teams nutzen gerne die Retrospektive, um das grundsätzliche Miteinander zu klären. Wir haben dazu das Scrum Delegation Game entworfen.