Warum Scrum?

Wo kommt Scrum her und warum ist es bei der Produktentwicklung so hilfreich?

Submitted by Melanie Dahms on 04/21/2021
Warum Scrum?

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Der Ursprung von Scrum

Mitte der 80er Jahre war Jeff Sutherland, einer der Väter von Scrum, auf der Suche nach neuen Ansätzen, um Produkte in seinem Unternehmen zu entwickeln. Er wurde inspiriert von einem Artikel in der Harvard Business Review, geschrieben von zwei japanischen Wissenschaftlern: Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi.

Um was geht es in diesem wissenschaftlichen Artikel? Die beiden Autoren haben in den 70er Jahren Produkt-Entwicklungen untersucht und dabei Organisations-Muster identifiziert, die diese Produkte erfolgreich oder auch nicht erfolgreich gemacht haben.

Der Staffellauf-Ansatz

Das erste Muster ist der Staffellauf Ansatz. Eine Metapher für die typischen Entwicklungsphasen, gelenkt durch ein zentrales Projektmanagement. Das Problem dabei: Fällt das „Staffelholz“ herunter, ist die gesamte Entwicklung in Gefahr.

Wenn alles genau so gut vorhersagbar wäre wie beim Staffellauf (gleiche Rahmenbedingungen: Dauer, Länge, Schnelligkeit, Beschaffenheit) und wir die Übergänge auch genauso oft üben könnten, dann wären wir Meister in unserer Produktentwicklung. Leider funktioniert das mit dem „Üben“ bei der Produktentwicklung nicht ganz so gut. Jede Produktentwicklung ist in der Regel ein einmaliges Vorhaben. Wir würden ja ansonsten exakt das gleiche Produkt noch einmal entwicklen.

Der Rugby-Ansatz

Ein Team wählt den Rugby-Ansatz, wenn es davon ausgeht, dass sehr viel Unbekanntes auf seinem Weg liegt. Natürlich versucht das Team, bevor es auf das Spielfeld geht, durch geschickte taktische Planung herauszufinden wie es den Gegner bezwingen kann. Aber letztendlich muss eine Mannschaft immer wieder auf die Situation während des Spiels reagieren.

Das Team optimiert auf Agilität. Denn der Gegner versucht natürlich auch, das Spiel zu gewinnen und nimmt einem den Ball weg und schießt ein Gegentor. Wann, wie und wie oft das passiert wissen wir nicht. Als Team müssen wir sogar davon ausgehen, dass wir Gegentore bekommen. Ziel ist es, gerade mal ein Tor mehr zu haben als der Gegner.

Scrum heißt ins Deutsche übersetzt „Gedränge“. Oder vielleicht noch besser „Zusammenraufen“. Er wird im Rugby benutzt, um genau diese Situation zu beschreiben. Die Spieler drängen sich zusammen und verändern dadurch den Spielverlauf.

Und wie Nonaka und Takeuchi schon in ihrem Paper geschrieben haben, dieses Muster „entspricht besser den heutigen Wettbewerbsanforderungen.“.

Warum nutzen wir Scrum für die Produktentwicklung?

Scrum kann völlig unabhängig von der technischen und geschäftlichen Domain eingesetzt werden. Der Anteil an Informations- und Digitaltechnologie bei den von Nonaka und Takeuchi untersuchten Produktentwicklungen war in den 70er Jahren noch sehr gering. Das Scrum heute gerade in diesen technischen Domänen nicht mehr wegzudenken ist, liegt an der hohen Komplexität, die wir hier vorfinden.

Scrum ist also ein Rahmenwerk, das allgemein für jede Produktentwicklung geeignet ist. Es versetzt Menschen in die Lage komplexe Aufgaben angehen zu können. Vor allem aber befähigt Scrum Menschen, Kreativität und Produktivität zusammenzubringen und somit Produkte mit höchstmöglichen Wert fertigzustellen.

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