Mit Wardley Mapping Entwicklungspraktiken verbessern

Von eXtreme Programming zu DORA: Praktiken einschätzen, Erkenntnisse gewinnen, Strategie entwickeln

Geschrieben von Andreas Schliep am 09.02.2024
Wardley-Map von DORA-Praktiken (Auszug)

Wardley Mapping hat sich als leistungsfähiges Werkzeug etabliert, das weit über die Analyse technischer Systeme hinausgeht. Sein Potenzial erstreckt sich ebenso auf soziale und kulturelle Aspekte innerhalb von Organisationen. Diese Methode ermöglicht es uns, die zugrunde liegenden Zusammenhänge und Entwicklungspfade von Praktiken zu untersuchen und zu verstehen.

In unseren Workshops auf der XP 2023 und den Agile Testing Days 2023 haben wir uns intensiv mit agilen Entwicklungspraktiken aus dem Bereich des eXtreme Programming befasst, ebenso wie mit agilen Testpraktiken, die stark von den Ansätzen Lisa Crispins, Janet Gregorys und Selena Delesies geprägt sind. Für die OOP 2024 war ursprünglich geplant, diese klassischen Entwicklungspraktiken weiter zu vertiefen.

Durch unerwartete Umstände, ein Bahnstreik kombiniert mit einer leichten Erkrankung, musste ich die Teilnahme an einem Workshop mit Peter Beck remote durchführen. Diese Situation nutzte ich, um die Integration von Remote-Teilnehmern zu optimieren.

Während der Analyse von eXtreme-Programming-Techniken entstand die Frage, ob Wardley Mapping auch auf DevOps-Praktiken angewandt werden kann, insbesondere auf jene, die durch die Forschung von DORA-Research hervorgehoben werden. Zu unserer Überraschung ließen sich die Konzepte hervorragend in eine Wardley Map integrieren.

Das Verständnis der Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Praktiken ist entscheidend für das Erstellen einer Wardley Map. Das DORA-Modell bietet bereits eine tiefgehende Analyse dieser Abhängigkeiten. Durch die Überführung der DORA-Elemente in eine Wardley Map können wir die Evolutionsstufen von Praktiken und Daten innerhalb unseres Unternehmens evaluieren. Dadurch wird das gesamte Analyse- und Erkenntnispotenzial von Wardley Maps zugänglich.

Indem wir Aspekte wie Version Control, Continuous Delivery und Test Automation aus dem DORA-Modell als Datenpunkte auf der Map darstellen, können wir sehen, wie diese Praktiken in Bezug auf ihre Reife und Vernetzung innerhalb der Organisation stehen. Das ermöglicht es uns, Verbesserungsbereiche zu identifizieren und strategische Entscheidungen zu treffen.Durch die Anwendung des Wardley Mapping auf die DORA-Forschungsergebnisse in unseren Workshops konnten wir aufzeigen, wie die Evolution von DevOps-Praktiken die Softwarelieferung und organisatorische Effizienz beeinflusst. Dieser Ansatz bietet Einblick in das Zusammenspiel zwischen technischer Exzellenz und organisatorischen Zielen, ein Aspekt, der für Unternehmen, die sich in einem digitalen Transformationsprozess befinden, von unschätzbarem Wert ist.

Mit dieser Methode ausgestattet, sind wir nun in der Lage, die Praktiken in unseren Unternehmen gezielt zu entwickeln und so die Effizienz und Effektivität unserer Teams und Prozesse zu steigern.

Andreas Schliep

Andreas „Andy“ Schliep

Andy ist einer der ersten deutschsprachigen Scrum-Trainer und ein Gründungsmitglied von DasScrumTeam. Nach seinem Studium an der Hochschule Bremerhaven begann Andreas seine Karriere zunächst als Softwareentwickler, später dann als Projektleiter, Teamleiter und schließlich als Bereichsleiter. Zu Scrum fand Andreas zwischen 2003 und 2004 durch seine damaligen Kollegen bei WEB.DE. Nach der Implementierung von Scrum bei WEB.DE wechselte Andreas im Jahr 2006 zu SPRiNT iT und entschied sich 2008, als Coach und Trainer selbstständig zu machen. Heute fokussiert er sich neben der Einführung von Scrum vor allem auf agile Führungskompetenzen und die nachhaltige Transformation von Organisationen. Als Co-Autor hat Andy an der Erstellung der Lernziele der Scrum Alliance für Scrum Master, Product Owner und Entwickler mitgewirkt.

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