Von Anfängen, Mittelpunkten und Enden

Scrum Gathering Austin Teil 3

Geschrieben von Andreas Schliep am 21.05.2019
Scientific Secrets of Timing (c) @franklinminty

Wer das Finale von Game of Thrones gesehen hat, kann nachvollziehen wie sehr Anfänge, Mittelpunkte und vor allem Enden unsere Wahrnehmung von etwas gestalten. Zu Beginn des Scrum Gatherings in Austin hat Daniel Pink vor allem über Mittelpunkte und Enden gesprochen. Und auch sonst hatte der Tag viel zu bieten.

Die hauptsächliche Veranstaltung auf dem Scrum Gathering ist natürlich das Gathering selbst. Drei Tage voller Impulse, Konversationen, Begegnungen, Feiern und Reflektionen. Hier möchte ich meine Eindrücke vom Einstieg in das Gathering teilen: Die Keynote von Daniel Pink zum Thema Timing.

Anfänge, Mittelpunkte und Enden

Daniel Pink machte in seiner großartigen Keynote klar, dass wir nicht nur von Anfängen geprägt werden. Anfänge haben einen prägenden Einfluss auf unseren Weg. Doch die Mittelpunkte und Enden sind genau so wichtig. Timing, die Betrachtung wann welche Dinge für uns zeitlich am sinnvollsten sind, ist eine Wissenschaft. In seiner Betrachtung des Timings zeigte Daniel auf, was diese Wissenschaft uns an wertvollen Erkenntnissen und praktischen Handreichen bieten kann.

Anfänge lenken uns in eine Richtung

Wir kennen alle das Aufbruchsgefühl. Am Beginn einer Reise sind wir voller Aufmerksamkeit. Am Anfang des Tages haben wir die meiste Energie. Der Schulanfang. Eine Hochzeitsfeier. Alle diese Momente wirken auf den weiteren Werdegang ein. 

Mittelpunkte sind der Schlüssel zum Erfolg

Wir kennen den Ausdruck "die Kurve kriegen". Genau darum geht es meistens am Mittelpunkt eines Weges. Wir erkennen, wie weit wir noch vom Ergebnis entfernt sind. Wir reissen uns zusammen und geben noch einmal unser Bestes. Wir machen uns gewahr, dass wir vielleicht nur ein bisschen hinter dem erwarteten Resultat liegen. Damit erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, am Ende Erfolg zu haben.

Enden energetisieren, färben und erheben uns

Wir sagen auch "Ende gut, alles gut". Wie sich ein Weg am Schluss darstellt, bildet für uns die Basis für die Bewertung des gesamten Weges. Aus einem guten Kinofilm gehen wir mit neuer Energie heraus. Am Ende einer Lebensdekade haben wir die meiste Motivation für größere sportliche Errungenschaften. Diese Erkenntnis können wir uns zu Nutze machen, indem wir diese positiven Faktoren bewusst angehen und verstärken.

Fazit

Wie können diese Erkenntnisse über das Timing in unsere Arbeit als ScrumMaster, Product Owner, Coaches und Trainer einbringen? Wie Franklin Minty so schön dokumentiert hat (siehe Bild):

  1. Fokussiere Enden, die dich selbst und andere energetisieren.
  2. In der Kürze liegt die Würze. Versuche längere Arbeiten und Aufgaben in kurze Segmente einzuteilen. 
  3. Denke daran: Wie sich Menschen verhalten und wie sich Situationen am Ende entwickeln formt stark, wie wir sich an sie erinnern.
  4. Unterbreite stets schlechte Nachrichten zuerst.
  5. Betone den krönenden Abschluss - "die letzte Schokolade".

 

Andreas Schliep

Andreas „Andy“ Schliep

Andy ist einer der ersten deutschsprachigen Scrum-Trainer und ein Gründungsmitglied von DasScrumTeam. Nach seinem Studium an der Hochschule Bremerhaven begann Andreas seine Karriere zunächst als Softwareentwickler, später dann als Projektleiter, Teamleiter und schließlich als Bereichsleiter. Zu Scrum fand Andreas zwischen 2003 und 2004 durch seine damaligen Kollegen bei WEB.DE. Nach der Implementierung von Scrum bei WEB.DE wechselte Andreas im Jahr 2006 zu SPRiNT iT und entschied sich 2008, als Coach und Trainer selbstständig zu machen. Heute fokussiert er sich neben der Einführung von Scrum vor allem auf agile Führungskompetenzen und die nachhaltige Transformation von Organisationen. Als Co-Autor hat Andy an der Erstellung der Lernziele der Scrum Alliance für Scrum Master, Product Owner und Entwickler mitgewirkt.

Mehr Posts zum Thema

Immer informiert mit dem DasScrumTeam Newsletter

Das Beste in Sachen Scrum. Einmal im Monat. Jeden Monat.